Rauchzeichen, Reepeschlagen, Honig schleudern
und Bogenschießen auf dem Heuerlingshof…

Es ist schon Tradition im Monat Juni des jeweiligen Jahres altes Handwerk wieder aufleben zu lassen. Am Aktionssonntag, 2. Juni, in der Zeit von 14:00 bis 18:00 Uhr, zeigten Handwerker auf dem Heuerlingshof im Kurpark Rothenuffeln wieder ihre Fertigkeiten. Die Besucher konnten ihnen dabei über die Schulter schauen und bekamen so einen Einblick in eine längst vergangene Arbeitswelt.

Rund hundert Jahre lang war das Zigarrenhandwerk heimische Erwerbsquelle in Rothenuffeln. In vielen Häusern wurden Zigarren gemacht, vielfach im sogenannten Nebenerwerb. Automation und Rationalisierung brachten nach dem Zweiten Weltkrieg einen grundlegenden Wandel in der Zigarrenindustrie. Die Zahl der vorher allgegenwärtigen Zigarrenfilialen, der „Butzen“, schrumpfte mit der Zeit auf Null. In Rothenuffeln waren das die Filialen der Firmen Blase und Leonardi an der Bergkirchener Straße und Habbe im Ortsteil Eicksen.
Die ehemaligen Zigarrenmacherinnen Marianne Kreft und Hanna Spilker zeigen am Aktionstag die Fertigung mit der Hand, wie sie früher in Rothenuffeln Tradition war und erklären dabei Begriffe wie Brandende, Deckblatt, Einlage, Fehlfarben, Umblatt oder Wickel.

Mitglieder des Imkervereins Rothenuffeln luden zu einem honigsüßen Erlebnis ein. Kleine und große Gäste konnten bei einem süßen Job, dem „Honig schleudern“ zugucken. Frisch geschleudert wird der Honig abgefüllt und verkauft. Gerne gaben die Imkerkollegen Auskunft über das Wesen und die Bedeutung eines Bienenvolkes.
Ein Blick in den aufgestellten Bienenschaukasten „Maja“ konnte riskiert werden, der das Leben der Königin mit ihrem Hofstaat abbildet.

Ein bisschen sich wie Robin Hood fühlen können …
Diesen Wunsch erfüllte der Bogenschützenverein aus Werste. Mitglieder des Vereins zeigten
den kleinen und großen Schützen das traditionelle Bogenschießen. Ruhe, Kraft und Konzentration sind dabei erforderlich, um ins Schwarze zu treffen.

Das Bogenschießen erfolgte unter Aufsicht und unter Einhaltung von Sicherheitsregeln.
„Wenn alle Stricke reißen“ oder „Jemand einen Strick drehen“
Diese Redewendungen hat das Handwerk „Reepeschlagen“ hervorgebracht.
Die Reeperbahn in Hamburg erinnert mit ihrer Bezeichnung ebenfalls an dieses alte Handwerk.
In Hamburg gab es früher acht Seilereien, die Stricke und Taue insbesondere für die Schifffahrt herstellten.
Mitglieder des Heimatvereins Südhemmern zeigen diese traditionelle Herstellung der Stricke bzw. Seile, die in verschiedenen Längen erworben werden können.

Regionale Produkte bietet der Hofladen Kossack aus Bad Oeynhausen an. Wurst und Schinken in verschiedenen Variationen von freilaufenden Sattelschweinen kann probiert und erworben werden.
Dazu passend kann frischer kontrollierter Nienburger Spargel am Stand vom Spargelbauer Nordloh aus Deblinghausen erworben werden.
Wie immer übernahmen Vereinsmitglieder bei Live-Musik von „Hermann“ die Bewirtung mit selbstgebackenem Kuchen, Kaffee, Tee und diversen Kaltgetränken und ab 16:30 abschließend Bratwurst vom Rost.